Multinationaler Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge an der griechischen Grenze

Multinationaler Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge an der griechischen Grenze

Zu der griechischen Polizei und Frontex kommen auch immer mehr Kontingente aus anderen Europäischen Ländern, um Flüchtlinge am Grenzübertritt hindern. Nach Zypern und Österreich, die bereits seit einer Woche da sind, kamen gestern auch Polen und Tschechien hinzu. Die Österreicher haben ein gepanzertes Fahrzeug, ein Nachtsichtgerät, zwei Drohnen und 13 Polizisten im Einsatz. Am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies befinden sich zwischen 6000 und 10 000 verzweifelte Menschen, die immer wieder versuchen über die Grenze zu kommen. Nach verschiedenen Medienberichten lässt die türkische Seite niemanden zurück. Andererseits werden sie vom türkischen Roten Halbmond mit Lebensmitteln und Decken versorgt. Nach griechischen Angaben haben sie von der Türkei auch Schneidwerkzeuge zum Durchschneiden von Zäunen erhalten. Mit Steinen und Brandflaschen versuchen sie vorwärts zu kommen. Die griechische Polizei und ihre europäischen Verbündeten drängen sie mit Tränengas und Wasserwerfern wieder zurück. Ein junger Syrer wurde vor kurzem an der Grenze erschossen.

 

Während der österreichische Kanzler Sebastian Kurz seine Polizei nach Griechenland geschickt hat, versucht die fremdenfeindliche FPÖ mit dramatischen Forderungen auf sich aufmerksam zu machen. So hat der ehemalige österreichische Innenminister Herbert Kickl bereits den Einsatz von Schusswaffen gefordert, falls Flüchtlinge wieder bis zur österreichischen Grenze kommen. Gleichzeitig fordern auch in Österreich viele Organisationen die Aufnahme von Flüchtlingen, insbesondere von unbegleiteten Kindern von den griechischen Inseln.

 

Am Dienstag werden der französische Präsident Emmanuel Macron und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit Erdogan in Istanbul zusammentreffen. Es wird erwartet, dass die türkische Seite bis dahin alles tun wird, um die Situation an der Grenze anzuheizen. Das heißt aber nicht, dass dann die Probleme gelöst sein werden. Das eigentliche Problem ist die inhumane Flüchtlingspolitik der EU-Staaten.