Nachdem der Sänger und Schauspieler Gil Ofarim von einem antisemitischen Vorfall berichtet hatte haben sich gestern Abend mehrere hundert Menschen vor dem Hotel „The Westin Hotel“ in Leipzig versammelt. Der Sänger spricht in dem kurzen Video sichtlich stark berührt in die Kamera. Er sagt, er habe zum Einchecken in einer Schlange an der Rezeption des Hotels gestanden, doch immer wieder seien andere vorgerufen worden. Als er dann schließlich an die Reihe kam, habe er gefragt, was das solle. Der Mann an der Rezeption habe ihm gesagt, er habe die Reihe entzerren wollen. Dies sei aber Quatsch gewesen, da er selbst in der Reihe standen habe. In diesem Moment habe jemand aus einer Ecke gerufen, er solle den Stern abnehmen. Gemeint war der Davidstern, den Gil Ofarim als jüdisches Symbol an einer Kette um den Hals trug. Der Mann an der Theke habe sich der Forderung angeschlossen. Darauf fragte Gil Ofarim, ob er nach Abnahme des Sterns einchecken könne, was der Mann bejaht habe.

Von dem Hotel wurde nach Anfragen eine allgemeine Erklärung gegen Antisemitismus abgegeben. Während der Kundgebung hielten Angestellt des Hotels ein Transparent mit einer Israelfahne. Bis zum Morgen war nichts über weitere Konsequenzen bekannt. Vom Hotel wurde angegeben, man habe den betroffenen Sänger nicht erreichen können. Vertreter*innen der sächsischen Landesregierung verurteilten den Vorfall.

Die Kundgebung wurde von dem Aktionsbündnis „Leipzig macht Platz“ organisiert. Leipzig macht Platz organisiert auch Gegendemonstrationen gegen rechte Kundgebungen wie denen von Legida.

Antisemitische Ausfälle scheinen immer mehr zuzunehmen. Gestern berichtete auch die Gedenkstätte Auschwitz über antisemitische Sprühereien an 9 Baracken. In den Sprühereien wurde auch der Holocaust geleugnet.