Die EU-Kommission spricht sich für eine Aufnahme von Kroatien in das Schengen-Abkommen aus. Nach einer vierjährigen Überprüfung habe sich gezeigt, dass Kroatien alle Kriterien für eine Mitgliedschaft in der Schengen-Zone erfülle, erklärte EU-Innenkommissar Dimitri Avramopoulos. Nach dem OK der Kommission müssen nun die Mitgliedsstaaten entscheiden, ob das Land tatsächlich in das Schengen-Abkommen aufgenommen wird.

Die Mitgliedschaft ist für den EU-Mitgliedsstaat Kroatien mit großen Vorteilen verbunden. Innerhalb des Schengen-Raums können Personen reisen, ohne Grenzkontrollen passieren zu müssen. Zudem erhält die Polizei die Möglichkeit, gemeinsam mit den Behörden der Nachbarländer auch grenzüberschreitend zu ermitteln.

Kroatien wäre bei einer Aufnahme auch für die Kontrolle der Schengen-Außengrenze zuständig. Seit mehreren Jahren gibt es allerdings massive Kritik am kroatischen Grenzschutz, der nach Angaben mehrerer NGOs und auch laut EU-Studien sogenannte Push-Backs durchführt. Diese illegalen Rückschiebungen von Geflüchteten direkt an der Grenze sind oft mit Gewalt und Menschenrechtsverletzungen verbunden.