Corona-Leugner*innen mit Schweden-Flaggen oder Boris Palmer, der es akzeptabel findet, wenn diejenigen sterben, die wohl ohnehin nicht mehr so lange gelebt hätten: In Zeiten der Corona-Pandemie kommen sozialdarwinistische Tendenzen wieder einmal besonders stark zum Ausdruck. Mit diesen aktuellen Phänomenen, aber auch mit der Geschichte des Sozialdarwinismus hat sich Peter Bierl auseinandergesetzt, dessen Online-Vortrag vom 23. 07. 2020 auf Einladung des Stuttgarter Vereins Emanzipation und Frieden wir in O-Ton Playback senden. Er zeigt auf, dass Sozialdarwinismus auch in Kreisen vertreten wurde und wird, die sich zumindest selbst politisch eher links verorten – vom Tierrechtler und Utiliaristen Peter Singer bis zum ehemaligen SPD-Mitglied und Linkspartei-Koalitionspartner Thilo Sarrazin.

Peter Bierl ist freier Journalist und Autor. Als Buch erschien von ihm zuletzt Keine Heimat nirgendwo. Eine linke Kritik der „Heimatliebe“ (Edition Critic 2020).