Bei den Parlamentswahlen in Österreich hat die konservative ÖVP mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Nach dem vorläufigen Ergebnis erreichte die Partei von Ex-Kanzler Sebastian Kurz rund 37 Prozent der Stimmen. Mit einigem Abstand dahinter landen sie Sozialdemokraten, die herbe Verluste einfuhren. Sie erreichten nur noch knapp 22 Prozent. Der Auftrag zur Regierungsbildung wird dementsprechend wieder an Sebastian Kurz gehen.

Dessen ehemaliger Koalitionspartner, die rechtsextreme FPÖ, stürzte noch deutlicher als erwartet ab und erreicht nur noch rund 16 Prozent. Das ist ein Minus von fast 10 Prozentpunkten. Deutlich verbessern konnten sich indes die Grünen, die den Wiedereinzug ins Parlament schafften und mit 14 Prozent knapp hinter der FPÖ landeten. Ebenfalls im Parlament vertreten sind die mitte-rechts-liberalen Neos, die sich auf knapp 8 Prozent verbessern konnten.

Schwierig wird indes die Regierungsbildung für Kurz und die ÖVP. Außer mit den Neos ließe sich mit allen anderen im Parlament vertretenen Parteien eine komfortable Mehrheit bilden. Ob Kurz wieder mit der FPÖ regieren wird, ist demnach offen. Die erste Regierung Kurz war über die sogenannte Ibiza-Affäre gestolpert und im Mai nach einem Misstrauensvotum abgewählt. Der damalige FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache hatte bei einem inszenierten Treffen mit einer angeblichen russischen Investorin unter anderem Staatsaufträge gegen Einflussnahme auf die Medien versprochen.

Das Endergebnis könnte noch von den derzeitigen Zahlen abweichen, weil die Briefwahlstimmen erst am Vormittag ausgezählt werden.