Klimaschutz bringts doppelt: Wirbelstürme würden weniger Menschen betreffen

Klimaschutz bringts doppelt: Wirbelstürme würden weniger Menschen betreffen

Die Erhöhung von einem auf zwei Grad Celsius globale Erwärmung könnte dazu führen, dass ca. 25 Prozent mehr Menschen durch tropische Wirbelstürme gefährdet sind, so das Ergebnis einer neuen Studie. Schon heute gehören Wirbelstürme und Taifune zu den schlimmsten Naturkatastrophen weltweit und bedrohen potenziel hunderte Millionen Menschen pro Jahr. Zusätzlich zum Klimawandel trägt das Bevölkerungswachstum dazu bei, dass die Gefährdung durch tropische Wirbelstürme weiter zunimmt, insbesondere in den Küstengebieten ostafrikanischer Länder und der USA. Gleichzeitig bietet die gekoppelte Berücksichtigung von Klimawandelfolgen und Bevölkerungswachstum ein ungenutztes Potenzial zum Schutz einer sich wandelnden Weltbevölkerung.

"Da die Weltbevölkerung Studien zufolge Mitte des Jahrhunderts ihren Höchststand erreichen wird, wären aufgrund des Klimawandels gleichzeitig mehr Menschen von intensiveren Wirbelstürmen betroffen – diese größere Bevölkerung wird einem höheren Risiko ausgesetzt," so Tobias Geiger, vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Das globale Ziel ist es, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Doch im Vergleich zu einem ungebremsten Klimawandel könnte selbst das Erreichen von zwei Grad Celsius globaler Erwärmung 50 Jahre später zu einem ganz anderen Ergebnis führen: Bis zum Jahr 2100 projizieren Bevölkerungsmodelle eine weltweit und ohne äußeren Einfluss stattfindende abnehmende Bevölkerung in Gebieten mit Zyklongefahr. "Wenn wir Treibhausgasemissionen rasch reduzieren und erst im Jahr 2100 eine globale Erwärmung von zwei Grad Celsius erreichen, würde dies den Anstieg der durch Wirbelstürme gefährdeten Menschen auf 20 Prozent begrenzen."

Diese Ergebnisse könnten auch in die Entscheidungen des UN-Weltklimagipfels COP26 im November diesen Jahres einfließen, bei dem die bisher unzureichenden national festgelegte Beiträge des Pariser Abkommens neu überdacht werden sollen.

Katja Frieler Leiterin der PIK-Forschungsabteilung Transformationspfade unterstreicht: "Emissionsreduktionen, die die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen würden, könnten kumulativ über 1,8 Milliarden Menschen bis zum Ende dieses Jahrhunderts vor der Gefährdung durch tropische Wirbelstürme schützen, verglichen mit der Erwärmung unter den derzeit vorgeschlagenen Emissionsreduktionen."