Abschied von der Privaten Rente?!: Keine 100 Prozentgarantie auf die Einzahlungen bei der Vorsorg

Keine 100 Prozentgarantie auf die Einzahlungen bei der Vorsorg

Der mit Abstand größte deutsche Versicherer, die Allianz, überrascht dieser Tage mit zwei Verlautbarungen, die in ihrer Tragweite nicht überschätzt werden können. Erstens: Altersvorsorgeprodukte werden ab dem kommenden Jahr nicht mehr mit einer 100-prozentigen Beitragsgarantie verkauft. Das betrifft alle privaten Renten- und Lebensversicherungen und bedeutet: Auch wer seinen Vertrag regulär durchhält, bekommt möglicherweise weniger raus als er zuvor eingezahlt hat. Zweitens: Die Allianz Pensionskasse wird ab 2022 kein Geschäft mehr annehmen. Pensionskassen gelten als wichtigster Durchführungsweg für Betriebsrenten. Wenn der Gigant Allianz diesen Weg schließt, läuten die Alarmglocken. Bereits in der Vergangenheit war bekannt geworden, dass Dutzende Pensionskassen in der Krise stecken und etliche Anbieter die versprochenen Leistungen bereits gekürzt haben.

Aus all dem folgt: Sowohl die Betriebsrenten als auch die Private Vorsorge mit Lebensversicherungsprodukten, also die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge, funktionieren offenbar nicht, jedenfalls nicht so, wie man uns das seit 20 Jahren erzählt hat. Erfunden wurde das Drei-Säulen-Modell, weil Schröder und Riester um die Jahrtausendwende behaupteten, die gesetzliche Rente stünde quasi kurz vor dem Ruin. Wie es nun scheint, ist es genau andersherum.

Ein Gespräch mit Prof. Gerd Bosbach.

 

Siehe auch (ohne das Beispiel Allianz):

Holger Balodis und Dagmar Hühne: Rente rauf! So kann es klappen, DVS Verlag, 204 Seiten, 18 Euro (ISBN 978-3-932246-98-2), jetzt die leicht überarbeitete 2. Auflage

www.vorsorgeluege.de