Johann-Sebastian-Bach-Straße erneut besetzt!

Johann-Sebastian-Bach-Straße erneut besetzt!

bachstr.jpg

bachstr
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Stand 10.30 Uhr: Die Räumung steht nun offenbar direkt bevor. Es werden Platzverweise ausgesprochen und vor Ort Personalien aufgenommen. 
Zeigt euch solidarisch, geht vor Ort, schafft Öffentlichkeit. Eure Wohnungsnot kotz uns an - Bilder einer Räumung
Aktuelle Infos im Mittagsmagazin um 12 Uhr.

Rund 80 Menschen haben am Donnerstag gegen 20 Uhr das Haus Nr. 30 in der Johann-Sebastian-Bach-Straße in Herdern besetzt. Vorrausgegangen war eine Uni-Vollversammlung, in der unter anderem die Freiburger Wohnraumpolitik zur Diskussion stand. Im Anschluss machten sich einig e Teilnehmer_innen auf, die Wohnungsfrage in die eigenen Hände zu nehmen. Den Anstoß gab ein Mensch im Affenkostüm, der durch das Audimax sprang und Flyer in die Menge warf: „Eröffnungsfeier des neuen Wohnheims STUSI 2.0 – Jetzt gleich in der Johann-Sebastian-Bach-Straße“

Statement eines Studierenden zu Besetzung der Johann-Sebastian-Bachstraße

Rund eine Stunde nach der Besetzung fand sich auch die Polizei ein, die allerdings außerhalb der umgenutzten Bauzäune blieb und von dort aus filmte.

Die Besetzer_innen freuen sich über Besuch und Unterstützung jeglicher Art.

Die Auswahl des Hauses ist kein Zufall: Hier will die stadteigene Stadtbau GmbH den günstigen und schon vielfach abbezahlten Wohnraum abreißen, um Platz für neue Häuser mit teuren Miet- und Eigentumswohnungen zu schaffen. Die bisherigen Bewohner_innen, vornehmlich Kleinrentner_innen wurden Schritt für Schritt entmietet und umgesiedelt, und nun stehen fast alle Wohnungen des Straßenzuges leer. Damit werden die letzten Bewohner_innen mit wenig Geld aus dem Stadtteil verdrängt. Bereits im April hatten haben Aktivist_innen und Unterstützer_innen der Freiraumkampagne „Plätze.Häuser.Alles.“ leerstehende Häuser in der Johann-Sebastian-Bach-Str. besetzt, um auf diesen Mißstand aufmerksam zu machen. In einem Schreiben auf linksunten heißt es: "Die heutige Besetzung soll besonders auf die Situation der Studierenden hinweisen, die derzeit in Horden teure Massenunterkünfte aufsuchen, bei Besichtigungen Schlange stehen müssen und mit viel Glück maßlos überteuerte Wohnungen ergattern. Um das elementarste Bedürfnis nach Wohnraum zu erfüllen, muss mensch sich im Wettkampf mit oft über 20 BewerberInnen um ein kleines Zimmer profilieren, während sogar städtischer Wohnraum leersteht  Unsere Solidarität geht jedoch an alle von ausgrenzender Stadtpolitik und Gentrifizierung Betroffene, die verdrängten RentnerInnen in dieser Straße und alle, die - wo auch immer - für freien Wohnraum und eine Stadt für alle kämpfen.  Für Solidarität und freie Bildung! Gegen die Lügen der “alternativlosen” Politik! Macht es selbst!"

Mehr dazu In Morgenradio und Mittagsmagazin am Freitag