Jazz News, Samstag, 19.Januar 2008

Jazz News, Samstag, 19.Januar 2008

Immer Samstags in den Jazz News. Beginn Samstag 19.Jan. 2008, 10-12 Uhr
Es ist Fakt, dass der Jazz in der DDR seit den siebziger Jahren ein eigenständiges Kapitel zur europäischen Jazzgeschichte geschrieben hat. Bei unseren Recherchen war es besonders spannend herauszuarbeiten was eigentlich das `Besondere` am DDR-Jazz war?

Der Saxophonist Ernst-Ludwig Petrowsky, ein Urgestein des DDR-Jazz, hat dafür seine Erklärung: „ Das besondere am Jazz in der DDR erwuchs aus der besonderen geopolitischen Lage in der DDR. Ein Land, eingemauert zwischen Ost und West, in dem gelernte DDR-Bürger lebten, im Ohr und im Gemüt noch den Nazi-Marsch, im Nacken den Stalin-Panzer und die große, aber swinglose russische Seele.....“

Ebenso Fakt war die wechselhafte Akzeptanz der DDR-Regierung zum Thema Jazz.
„Die Position des Jazz schwankte immer zwischen strikter Ablehnung und leiser Anerkennung, mehr oder weniger offener Verfolgung und verschämter Duldung, offener Antipathie und heimlicher Sympathie“, so Rainer Bratfisch, Autor von `Freie Töne`.
Wir stützen uns bei unseren Recherchen auf verschiedene inzwischen erhältliche Dokumente von Zeitzeugen und neue Veröffentlichungen des Jazz in der DDR.
Insbesondere interessierte uns die ideologische Diskussion um die Bewertung des Jazz als `snobistischer `- und `kommerzialisierter Jazz`(A. Asriel) .

Weitere spannende Themen waren die Veröffentlichungspolitik des Labels Amiga, die Auftritte ausländischer auch westdeutscher Jazzmusiker in der DDR und evtl. Kooperationen mit DDR-Jazzer und natürlich die Entwicklung namhafter Jazzinterpreten wie Joachim Kühn, E.L. Petrowsky, die Gebrüder Bauer und Ulrich Gumpert aber auch hierzulande weniger bekannte wie Hans Zerbe, Hubert Katzenbeier und Friwi Sternberg.
All dies wollen wir Euch (Ihnen) zu Gehör bringen. Eine Sendung pro Monat haben wir dafür vorgesehen.

Anregungen (evtl. noch Platten von DDR JazzerInnen) und Kritik sind willkommen. Wir freuen uns auf den Samstag, den 19.Januar um 10 Uhr. Dann geht’s los.

Es grüßt Eure Jazzredaktion, Jazz News

Heinz Dillmann und Hardy Vollmer