Ideologische Mobilmachung: Der „Tag der Bundeswehr“

Ideologische Mobilmachung: Der „Tag der Bundeswehr“

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Protestaktion in Flensburg
Protestaktion in Flensburg
Quelle: 
linksunten.indymedia.org

Am vergangenen Samstag hat das Bundesverteidigungsministerium „anlässlich des 60-jährigen Bestehens“ und des 25-jährigen Jubiläums der sogenannten „Armee der Einheit“ erstmalig in der Geschichte des deutschen Militärs einen „Tag der Bundeswehr“ gefeiert. Im gesamten Bundesgebiet beteiligten sich Standorte der Bundeswehr und sorgten für die beunruhigenden Bilder, die alsbald in den Medien zu sehen waren: Kinder die auf Panzerhaubitzen herum klettern, freudig ein G36 in Händen halten und deren Eltern, die ein entspanntes Gespräch mit den Soldat*innen führen.

Bereits im Vorfeld wurde das Spektakel scharf kritisiert. Christian Stache von der Informationsstelle für Militarisierung warnte etwa davor, das "kostspielige Agit-Prop-Happening" diene "vor allem der Rekrutierung und Propaganda, der Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft und der Konsolidierung der zivilmilitärischen Zusammenarbeit".

Am Samstag kam es dann auch zu vielfältigen Aktionen, die den reibungslosen Ablauf des Events störten und auf den verschleiernden Charakter der Werbeoffensive der Bundeswehr aufmerksam machten. So konnten 4 Aktivist*innen die Takelage des Ausbildungsschiffes Gorch Fock erklettern und ein Transparent mit der Aufschrift "War starts here" entfalten. Eine der Kletteraktivist*innen erklärte: „Die Bundeswehr präsentiert sich hier als moderater Arbeitgeber. Dabei wird vollkommen verschwiegen, dass die Soldat*innen eigentlich zum Töten ausgebildet und eingesetzt werden. Mit immer mehr Feierlichkeiten und Veranstaltungen dringt die Bundeswehr dreist in den öffentlichen Raum um Menschen zum Dienst an der Waffe zu rekrutieren und somit das Aussetzen der Wehrpflicht zu kompensieren.“

Auch an anderen Orten protestierten zahlreiche Aktivist*innen. In Bonn verteilten zum Beispiel verkleidete "Soldat*innen" antimilitaristische Flyer.

Radio Dreyeckland sprach im Mittagsmagazin mit Christian Stache von der Informationsstelle für Militarisierung.