Helfer gegen Ebola-Epidemie im Kongo forderten Sex ein

Helfer gegen Ebola-Epidemie im Kongo forderten Sex ein

Der Bericht einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingesetzten Untersuchungskommission bestätigt zahlreiche sexuelle Übergriffe von Mitarbeitern der WHO und von Hilfsorganisationen. Häufig wurde für einen Job etwa als Putzkraft oder Köchin als Gegenleistung Sex eingefordert oder mit Rauswurf gedroht. Wenn Frauen sich weigerten, gebrauchten die Täter auch einfach Gewalt. Für kurzfristige Jobs bekamen die Ortskräfte 50 bis 100 Dollar im Monat, was mehr als das Doppelte des normalen Lohnes im Kongo entsprach. Nasch den Ermittlungen der Kommission waren in den Jahren 2018 bis 2020 mindestens 63 Frauen und 12 Männer von den sexuellen Übergriffen betroffen. 29 unfreiwillige Schwangerschaften wurden gezählt. 83 mutmaßliche Täter konnten ermittelt werden, davon arbeiteten 21 für die WHO. Zu den Tätern gehörten Ärzte und leitende Mitarbeiter, sowohl Ausländer als auch lokale Kräfte.

 

Als Reaktion auf die Vorwürfe hat die WHO bereits vier Männer entlassen. Die Erkenntnisse sollen sowohl an die Strafverfolgungsbehörden im Kongo als auch an die Heimatländer ausländischer Helfer weitergeleitet werden. Der Chef der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Hat sich bei den Opfern entschuldigt. Dass Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ihre Stellung für sexuelle Übergriffe ausnutzen, kommt immer wieder vor. In den letzten Jahren stand vor allem die große Hilfsorganisation Oxfam wegen sexueller Übergriffe oder der Bezahlung von Prostituierten mit Hilfsgeldern im Tschad und auf Haiti in der Kritik. Oxfam hatte zum Teil Kenntnis von den Vorfällen, meldete sie aber nicht an lokale Behörden.