Radio LORA (München): Hambacher Forst: Trauer im Wald

Hambacher Forst: Trauer im Wald

Der Wald trauert. Die Unterstützer halten inne. Im Protestcamp des Hambacher Forst ist ein Mensch verstorben. Bei aller Angst, dass die Rodung und der Abbau der Kohle zu einem noch schnelleren Klimawandel führen wird, steht fest, dass Menschenleben auch im Jetzt geschützt werden müssen. In Gedanken sind auch wir in der Redaktion bei den Angehörigen des verstorbenen Kollegen, bei seinen Freunden und allen denen, deren Leben er bereichert hat. Als Journalisten ist es uns bewusst, dass Berichterstattung von Skandalen lebt und selten Zeit für kleine Zwischentöne hat. Aber auch, dass diese Zwischentöne, dass die Leisen und die Unerhörten in der Debatte gehört werden müssen. So etwas hat der Kollege wohl versucht. Er hat das Risiko auf sich genommen, hat das Leben der Waldbewohner begleitet und somit die „Hippies gegen Großkonzern“-Erklärung um eine wichtige Sichtweise erweitert. Leider kam es dabei zu dem Unglück. Aber nicht nur wir sind betroffen, auch im Hambacher Forst weiß man noch nicht so recht mit der Situation umzugehen. Unser Kollege Fabian Ekstedt von Radio LORA aus München sprach am vergangenen Donnerstag mit Karolina Drzewo von Ende Gelände, die vor Ort ist. Als erstes fragte er, wo sie sich befindet:

9:28

Seitdem hat die Polizei die Räumung des Protestcamps im Hambacher Forsts fortgesetzt, trotz der Trauer um den verstorbenen Journalisten.

Am heutigen Montag Morgen haben sich Menschen an Gleisen angekettet und blockieren damit die Bahn, die die Kohle vom Tagebau Hambach zu den RWE-Krafwerken fährt. Ein Aktivist erklärt die Aktion so: „Wir können nicht länger auf Entscheidungen der Regierung warten, um Europas größte CO2-Quelle zu stoppen, wenn wir sehen, dass dabei nur Wohlstand, Arbeitsplätze und politische Macht über die Lebensgrundlage aller gestellt werden. Deswegen fangen wir hier und jetzt an, und lassen uns auch nicht von drohender Repression aufhalten.“