Gemeinsame Studie von Daimler und Baden-Württemberg belegt, dass Lang-LKWs nicht zum Klimaschutz beitragen

Gemeinsame Studie von Daimler und Baden-Württemberg belegt, dass Lang-LKWs nicht zum Klimaschutz beitragen

Am Donnerstag, den 5. Oktober haben der LKW-Hersteller Daimler und das Land Baden-Württemberg eine gemeinsame Studie über Lang-LKWs veröffentlicht. Mit Lang-LKW sind Lastkraftwagen gemeint, die die bislang zugelassene Länge von knapp 19 Metern überschreiten und insgesamt bis zu 60 Tonnen wiegen können. In Baden-Württemberg sind sie bislang nicht zugelassen, aber Daimler und das Land Baden-Württemberg einigten sich auf Teststrecken für diese Studie. Damit wollten sie untersuchen, ob Lang-LKWs eine Verbesserung oder im Gegenteil eine Belastung für Verkehr und Klimaschutz darstellen.

Obwohl die Studie massgeblich vom Stuttgarter Automobilhersteller Daimler in Auftrag gegeben wurde, der ein deutliches Interesse am Verkauf von LKWs hat, sind die Ergebnisse in Bezug auf den Klimaschutz ernüchternd. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die Treibhausgasemissionen beim Transport von Gütern in Lang-LKWs um 11 Prozent geringer sind als in normalen LKWs. Bis 2030 jedoch würde die Einführung von Lang-LKWs zu einer kaum wahrnehmbaren Reduktion der klimaschädlichen CO2-Emissionen im gesamten Güterverkehr in Deutschland führen. Laut der Studie würden die Emissionen des gesamten Güterverkehrs in Deutschland um lediglich 0,22 Prozent sinken, wenn Lang-LKWs auf allen Autobahnen zugelassen würden. Zum Vergleich: Beim Klimaschutz lautet der Konsens unter den Wissenschaftlern, dass die Industrieländer ihre klimaschädlichen Emissionen in den kommenden Jahrzehnten um 50 bis 90 Prozent reduzieren sollten.

Der Umweltverband BUND sieht sich von den Ergebnissen der Studie darin bestätigt, dass Lang-LKWs keinen Vorteil bringen. Statt Lang-LKWs mit mehr Volumen fordert der BUND den Ausbau des Güterverkehrs auf der Schiene.

(mc)