Gehen BürgerInnen - und Campusradios im Elsass auf DAB +?

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Gehen BürgerInnen - und Campusradios im Elsass auf DAB +?

Nach dem Zeitplan der Medienbehörde CSA soll noch in 2016 der DAB+ Ausbau im Elsass vorankommen.  Sowohl eine regionale Kette von DAB + Multiplexen in der ganzen elsässischen Region ist ausgeschrioeben. Dazu jeweils an allen grösseren Orten sind Lokale DAB+ Multiplexe, die jeweils bis zu 14-19 Programme ermöglichen ausgeschreben. Eine (schriftliche) Interssenbekundung soll/muss bis Ende Juni erfolgen.

Bei einem Treffen am Dienstag, 19.4.2016  auf Initiative des französischen Campus Radio Verbandes stellten  die Vertreter von freien Radios in Marseille und Zinzine ihre Erfahrungen mit der Planung eines regionalen DAB+ Multiplex vor. Ergänzend beschrieben die Pariser Campusfunker ihren Zusammenschluss mit neun Bürgerfunk-Kanälen im Grossraum Paris mit einem externen Provider. Die Marseiller  betreiben in einer gemeinsam gegründeten Gesellschaft  bei Investitionskosten von 15.000€ (plus Sendemast) einen selbst erbauten DAB+ Multiplex. Der einmal von Aix en Provence über  Marseille zu den Seealpen mit 2 weiteren DAB+ Sendemulitplexen flächendeckend neun Bürgerradioprogramme zu Gehör bringen soll.

Insbesondere in Mulhouse wie Straßbourg wo mehrere Bürger- und Campusradio mit nur  provisorischen UKW-Fequenzen  ausgestattet sind, besteht ein Interesse gegebenfalls auch selbst solch ein Unterfangen auf den Weg zu bringen und eine gemeinsame Gesellschaft nach Marsellier Vorbild zu gründen. Allerdings wird derZeitdruck beklagt.

Radio Dreyeckland aus Freiburg  bekundete bei dem Treffen sein Interesse  - bei Monatskosten von jeweils  4-5oo €- sowohl in der DAB+ Multiplex in Straßburg wie in Mulhouse teilzunehmen. RDL war im Dezember 2014 mit einem Versuchsantrag bei der Medienbehörde, LfK, in Baden-Württemberg mit den Antrag auf die versuchsweise Inbetriebnahme eines eigenem DAB+ Multiplex binnen der kürzesten Ablehnungsfrist aller Zeiten innerhalb von 2 Wochen abgelehnt worden. Der konservative Medienfilz der Verhinderer im Ländle  bevorzugt lieber die  Subvention  mit 100.000 € eines landesweiten Kanals an den Autobahnen, auf dem freie Radios und Hochschulradios zu einem täglichen (!) Wechsel gezwungen werden, ihre Programme zeitlich zu partagieren. Dieser Kanal wird deshalb von zahlreichen freien Radios nicht akzepiert. Die Subvention der Mediabroadcast unter dem Vorwand der NKL-Veranstalter soll insbeondere die Kosten für kommerzielle Veranstalter niedriger halten, die sonst den Multiplex-Betreiber  mehr bezahlen müssten.

Obwohl  mittlerweile zumindest ein Multinormempfängers in jedem 3.Haushalt (dank Automobilindustrie) vorhanden ist, haben bisher nur über 6-7% jemals ein DAB+ Programm seit dem Relaunch 2013 genutzt. Gerade 1 %  machen das mehr als 1 mal in der Woche