In einer eilig anberaumten Pressekonferenz am Freitag,13.3.20 haben EBM v. Kirchbach, Ordnungs-BM Breiter, Landrätin BSHSW Störr-Ritter und die Freiburger Behördenchefs AfÖ, Funk, Rechtsamt Müller und erster Landesbeamter des Landkreis, Barth, die Verständigung mit dem Regierungsvize Präsidenten, Klemens Ficht abgestimmte Ordnungsmaßnahmen mit den Landräten aus Emmendingen und Ortenau in ihren Bereichen verkündet.
Während die Landrätin des Breisgau-Hochschwarzwald( BSHSW) ihre Empfehlung an die Bürgermeister des Landkreises als zuständige Ordnungsbehörden zumindest auf eine Verdoppelung (von 33 auf 70) der festgestellten Infektionen im Landkreis von Donnerstag auf Freitag stützen konnte , fehlt der Stadt Freiburg ausser der Zielbestimmung "die Kurve tief zu halten" jeder tatsächliche Begründung - außer mensch sieht die Angrenzung an das seit Mitte Februar bekannte elsässische Risikogebiet um Mulhouse und dessen steigenden Infektionen als solche an - für die Reduzierung der Zahl der Zusammenkünfte um den Faktor 20 von 1000 auf 50.
EBM v.Kirchbach gab zugleich die Schließung aller Freiburger Bäder und des Theaters und der Museen zum Folge Tag 24 Uhr einen Tag nach der Publikation am Samstag bekannt.
Hinsichtlich der Vielzahl betroffener Freiberufler u.a. Kulturschaffender, die von der Absage betroffen sind, wird hinsichtlich deren Einnahmeausfälle auf das Land und den Bund verwiesen. Gleiches auch für Hotels usw.
Erschreckend ist das Niveau der tatsächlichen Gesundheitsvorsorge: Zwar wurde am Donnerstag durch die zuständige Kassenärztliche Vereinigung ein Testabstrich-Drive-In der Mülhauser Str. in Freiburg eingerichtet. Öffnungszeit allerdings nur 12-15 Uhr und Samstag 10-12Uhr. Allerdings auch nur auf ärztliche Anweisung.
Fragen zur Dokumentation von existenten Infektionsketten, Schutzausrüstungsengpässen bzw. Nachschub bei Anzügen, Masken und Desinfektionsmittelnachschüben konnten genauso wenig geklärt werden, wie zu den Kapazitäten der Testlabormöglichkeiten.
Der Landkreis will zumindest in der nächsten Woche Träger der bedrohten Alterskohorten in Alten- und Pflegeheimen zielgerichtet informieren. In der Luft schwebt nach wievor die breite Palette von ambulanten Gesundheitsdienstleistungerbringern neben den Ärzten: z.B. private Pflegedienste, Rettungsdienst, Physiotherapien oder Logopäden !
Dies lag sicherlich nicht nur daran, das Vertreter der Kliniken, Virologen u.a. GesundheitsFachleute nicht anwesend waren.
Auch die Inkohärenz der Maßnahmen verblüfft nach mittlerweile 4 Wochen: Der Mundenhof mit - bei guten Wetter - beliebtes Ausflugsziel für 8-10.000 Besucherinnen aus dem ganzen Dreyeckland schließt aber nur das Aquarium. Die zu zahlenden Parkplätze bleiben aber offen.
Reaktionen gibt es nur teilweise beim ÖPNV: SWEG verkauft beim Fahrer keine Tickets mehr. Die VAG will u.a. Griffehalterungen regelmässig desinfizieren. Angesichts gerade der experimentell erwiesenen Anhaftungszeit von Covid-19 von 2-3 Tagen an Kunststoff eher ungenügend!
Wenn das Land Schulen - inkl. Grundschulen - und Kindergärten schließt, steht/hängt auch der 2. Kindergarten - Großeltern - angesichts der häufigen Zugehörigkeit zur Risikogruppe in der Pandemie in der Luft.
Wie verdi hinweist, ist sowohl der Gesundheitsschutz der CARE-Arbeit, der Arbeit im Handel insbesondere an Kassen und im Verkehr nach wie vor völlig unzureichend.
Völlig ungeklärt ist auch die Situation in Massenunterkünften wie LEA oder ähnlichen Einrichtungen.
Interview mit Landrätin D. Störr-Ritter
Ungeschnittene Pressekonferenz
(kmm)
weitere Audios: Coronavirus aus medizinhistorischer und medizinethischer Sicht https://www.freie-radios.net/mp3/20200313-coronavirusa-100670.mp3?dl=1
Corona: Italienische Erfahrungen:https://www.freie-radios.net/mp3/20200314-coronaitalie-100691.mp3?dl=1
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