FPÖ: Skandal um politisch braun gefärbtes Liederbuch

FPÖ: Skandal um politisch braun gefärbtes Liederbuch

Der Kronenzeitung wurde ein Liederbuch der steirischen Burschenschaft Pennales zugespielt, in dem sich auch Lieder befinden, die den Nationalsozialismus verherrlichen und antisemitische und rassistische Inhalte enthalten. Dies ist auch ein Problem der rechten FPÖ, denn ihr Nationalratsabgeordneter Wolfgang Zanger ist Mitglied bei den Pennales. Demnächst stehen auch Landtagswahlen in der Steiermark an.

 

Der Generalsekretär der FPÖ, Harald Vilimsky spricht im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von einer „Schmutzkübelkampagne“ gegen seine Partei. Ein weiterer Parteisprecher betonte, das Liederbuch habe nichts mit der FPÖ zu tun. Die Inhalte lehne man natürlich ab. Der betroffene Nationalratsabgeordnete Zanger sieht das allerdings anders. Er lehnte eine Distanzierung von den Liedtexten wortreich ab. Er werde sich für Lieder, die seine Eltern gesungen hätten niemals schämen oder rechtfertigen, schrieb Zanger. Das Buch liege bei ihm „verstaubt“ im Bücherregal. Später schob Zanger nach, dass er natürlich „jede Form von Rassismus, Nationalsozialismus und Antisemitismus“ ablehne. Antisemitische Passagen in dem Liederbuch, seien sicher nur als Kritik am Kapitalismus gemeint. Diesen hätten die Verfasser der Lieder genauso abgelehnt wie die Rassenideologie im Dritten Reich. Die meisten anderen Parteien sehen das allerdings nicht so und fordern Zangers Rücktritt. Die Österreichische Volkspartei unter Sebastian Kurz hält sich in der Affäre bisher bedeckt. Kurz führt derzeit mit den Grünen Koalitionsverhandlungen. Er könnte aber auch wieder mit der FPÖ koalieren. Diese Möglichkeit stärkt seine Verhandlungsposition gegenüber den Grünen.

 

Manchen Hörer*innen mag diese Nachricht irgendwie bekannt vorkommen. Letztes Jahr gab es bei der FPÖ schon einmal eine Liederbuchaffäre. Damals handelte es sich um das Liederbuch einer anderen Burschenschaft.