Fokus Südwest 08.07.2021

Fokus Südwest 08.07.2021

Berichte:

# Wie Umgehen mit dem kolonialen Erbe in Freiburgs Museen?
Der Kulturausschuss des Freiburger Gemeinderats hatte u.a. auf der Tagesordnung die Provenienzforschung und Restitution musealer Bestände, das Digitalisierungskonzept Dokumentationszentrum Nationalsozialismus und aufgrund des Streits um die Aufstellung eines "Kunstwerks" mit Vergewaltigungsdarstellung vor dem Lorettobad die Einbeziehung der Kunstkommission bei Kunst im öffentlichen Raum. RDL hat mit unserem Korrespondenten Michael über die Sitzung gesprochen.
20 Jahre Zeitraumexit  Mannheim

# Freiburg Städteappell und die Atomareabrüstung
Rüth von der lokalen ICAN-Organisation im Gespräch mit RDL.

 

 

Nachrichten:
# Gefälschte EnBW Plakate zu Erdgas

Ein Zusammenschluss verschiedener Klimaaktivist*innen hat gefälschte Werbeplakate der EnBW aufgehängt um auf deren Beteiligung an der Klimakatastrophe und auf ihr Greenwashing aufmerksam zu machen. Beschriftet waren die Plakate mit "Scheiß auf die Zukunft" und "Wir können alles - außer Klima". Greenwashing als Reaktion auf politischen Druck Anlass für diese Aktion ist, dass die EnBW bekannt gegeben hat das Fernwärmekraftwerk in Stuttgart Münster aus Klimaschutzgründen bis 2025 auf Erdgas und 2035 auf grünen Wasserstoff umzurüsten. "Für uns ist das eine Farce. Mit Klimaschutz hat der Umstieg auf Gas nichts zu tun, hier geht es einzig und allein um das Image," so Pressesprecherin Sabrina Müller. Obwohl immer mehr Studien aufzeigen, dass Erdgas aufgrund der Methanemissionen entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette ähnlich schädlich, wenn nicht noch viel schädlicher ist als Kohle, wird immer mehr Erdgasinfrastruktur gebaut. Die bekanntesten Beispiele dafür sind die Pipeline Nordstream2 und die LNG-Terminale in Brunsbüttel. Rund 13,8 Milliarden sind für den Bau weiterer Erdgasinfrastruktur geplant. "Ein Weiter So ist nicht vermittelbar. Deshalb wird auf Erdgas gesetzt, denn das hat fälschlicherweise noch einen guten Ruf", meint Sabrina Müller.

 

# Wölfe: Rüden sind da – Fähen noch nicht

Bisher haben sich in Baden-Württemberg drei männliche Wölfe niedergelassen. Zwei Wölfe leben im Nordschwarzwald, einer im Süden um den Schluchsee herum. Rissfunde von Ziegen, Rehe, Schafe zeugen für die Anwesenheit.
Immer wieder ziehen fremde Wölfe durch das Gebiet. Reinerzufall dass bisher noch keine weiblichen Wölfe zur Rudelbildung aufgetaucht sind.
Wolfsexperte Micha Herdtfelder rechnet mit 100 Wölfen im Schwarzwald in den nächsten 20 Jahren.


# Keine Ausweitung des Voglschutzgebiets Bremgarten

Der VGH stoppte die Erweiterung des Vogelschutzgebiet Bremgarten. Eine durch das Regierungspäsidium Freiburg erstellte Verordnung zur Erweiterung des Gebiets ist unwirksam.

Seit 2011 war es südlich des bereits bestehenden Vogelschutzgebiets Bremgarten bei Freiburg zu Nachweisen von Brutvogelpaaren des seltenen Triels gekommen. Das Regierungspräsidium Freiburg war damit europarechtlich verpflichtet, ein Vogelschutzgebiet zum Schutz des Triels auszuweisen.
Zu diesem Zeitpunkt war die Ausweisung besonders wichtig, da die Planung des Aus- und Neubau der Rheintalbahn als bedeutendes Infrastrukturprojekt es erforderte, Rechtssicherheit erforderte. Artenschutzrechtliche Vorgaben zum Schutz des Triels müssen jedoch weiterhin beachtet werden.
Geklagt hatte Landwirte die Einschränkungen ihrer Bewirtschaftungsfreiheit befüchteten.
Zur Vertiefung:
Das Vogelschutzgebiet Bremgarten ist eines der wichtigsten Wiesenbrütergebiete Baden-Württembergs. Das Schutzgebiet befindet sich auf einem ehemaligen Militärflugplatzes. In der 2017 ausgewiesenen Erweiterungsfläche befindet sich der einzige Brutplatz des Triels in Baden-Württemberg und sogar deutschlandweit.