Europäische Militärintervention für Zentralafrika steht

Europäische Militärintervention für Zentralafrika steht

Am Rande des EU-Afrika-Gipfels haben sich die europäischen Staaten auf  ihre jeweilige Beteiligung an der Militärmission in Zentralafrika geeinigt. So wird ein Einsatz frühestens Ende April erwartet. Die EU-Militärmission soll hauptsächlich den Flughafen der Hauptstadt Bangui sichern, in dem ein Flüchltingscamp entstanden ist, sowie eventuell einige Viertel der Hauptstadt. Dies soll den dort befindlichen 6000 afrikanischen und 1600 französischen Soldaten ermöglichen, verstärkt im Rest des Landes gegen die Milizen vorzugehen. In der Zentralafrikanischen Republik bekämpfen sich Milizen seit Monaten entlang religiöser Linien. Laut der Zeitung Le Monde war die Aufstellung der sogenannten EUFOR RCA-Mission langwierig. Bereits am 10. Februar hatte sich die EU auf diese Mission geeinigt, doch bei mehreren Treffen konnten nicht genug Truppen und Material zusammengestellt werden. Von den 1000 Soldaten, die ursprünglich für die Mission angekündigt wurden, konnten am heutigen Mittwoch nur 650 gefunden werden. Den größten Kontingent mit 150 Soldaten wird ausgerechnet Georgien entsenden, das nicht Mitglied der Europäischen Union ist. Deutschland wird auf Vorschlag der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zwei Transportflugzeuge und zehn Soldaten entsenden. Amnesty International begrüßte die heutige Einigung und hoffte auf einen baldigen Beginn der Mission. Gleichzeitig forderte die Menschenrechtsorganisation die Aufklärung von mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen durch die afrikanischen Truppen der UN-Mission MISCA. Ende März hätten tschadische Soldaten auf Zivilisten in Bangui geschossen und mehrere Menschen getötet, so Amnesty International.