Enthüllung Mahnmal Zwangsarbeit im Grethergelände: Erinnern an Roman Kowalczyk und weitere Zwangsarbeiter*innen auf dem Grethergelände

Erinnern an Roman Kowalczyk und weitere Zwangsarbeiter*innen auf dem Grethergelände

Anbringen Mahnmal Grethergelände_A.Huber_k.jpg

Mahnmaltafel wird von zwei Handwerkern an Wand befestigt.
Fertigstellung des Mahnmals Zwangsarbeit im Grethergelände
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Andreas Huber RDL

Radio Dreyeckland und das Grethergelände haben am Samstag den 1. Mai 2021 das Mahnmal auf dem Grethergelände enthüllt. Das Mahnmal erinnert an die Zwangsarbeiter*innen, die unter dem Nationalsozialismus in der damaligen Grether‘schen Fabrik zur Arbeit gezwungen wurden. Die einstmalige Eisengießerei und Maschinenfabrik produzierte im Nationalsozialismus vermutlich Waffen und Militärbedarf. Weit mehr Menschen als die 60 namentlich bekannten wurden zwischen 1941 und 1945 auf dem Grethergelände als Zwangsarbeiter*innen eingesetzt. Einer von ihnen, Roman Kowalczyk, wurde im November 1942 im Konzentrationslager Neuengamme ermordet.

Programm Enthüllung Mahnmal am 1. Mai 2021 um 16-16.40 Uhr im Gretherinnenhof und im live-Stream

Musik: Wolfgang Fernow (Kontrabass) und Mike Schweizer (Saxophon)
Begrüßung: RDL/GretherKultur
Grußwort: Christoph Kulessa / Maximilian Kolbe-Werk
Vortrag zur Zwangsarbeit im Grethergelände: Maxilene Schneider / Autorin: „NS-Zwangsarbeit auf dem Freiburger Grethergelände – Ausschnitt eines öffentlichen Massenverbrechens“ 2020
Enthüllung des von Dieter Kaufmann gestalteten und Bernd Dürr umgesetzten Mahnmals
Lesung der Namen der bekannten Zwangsarbeiter*innen: Renate Obermeier & Heinzl Spagl

Den Anstoß für das Mahnmal gab Rüdiger Binkle, der 2016 auf einer Stadtführung das Schicksal von Roman Kowalczyk erzählt hat. Radio Dreyeckland hat den Vortrag aufgezeichnet und sich seitdem dafür eingesetzt, dass vor Ort im Gelände ein Mahnmal an die Zwangsarbeiter*innen erinnert. Dieses konnte als Projekt im Rahmen des Freiburger Stadtjubiläums, das sich mit der Geschichte des Stadtviertels Sedanquartier / Im Grün befasst, umgesetzt werden. In diesem Rahmen haben wir außerdem den Audioguide "Raus aus der guten Stube" erstellt und Mitte April 2021 die Ausstellung „GrundRisse – Ein Quartier im Umbruch“ mit 15 Stationen eröffnet.

Im Jahr 2020 wurde die vom Grethergelände in Auftrag gegebene und von der Historikerin Maxilene Schneider durchgeführte Recherche zur Zwangsarbeit abgeschlossen. Das Ergebnis ist im jos fritz-Verlag als Broschüre unter dem Titel „NS-Zwangsarbeit auf dem Freiburger Grethergelände – Ausschnitt eines öffentlichen Massenverbrechens“ erschienen.