Einstieg in den Ausstieg: Ein Podcast zur aktuellen Suche eines Lagers für hoch radioaktive Abfälle in Deutschland

Ein Podcast zur aktuellen Suche eines Lagers für hoch radioaktive Abfälle in Deutschland

granit

Passendes Wirtsgestein?
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Luc

Ab 2050 sollen über 27.000 m³ deutscher hoch radioaktiver Müll in "tiefen geologischen Schichten" entsorgt werden. Ein Webseminar für JournalistInnen gab am 8. Juli 2020 Eckpunkte des Bundesamtes für die Endlagerung nuklearer Abfälle (BASE) bekannt. Der Ausstieg und die Konsequenzen aus dem Betreiben der deutschen Atommeiler wird von einem komplexen Regelwerk und einem Netzwerk an Institutionen begleitet, welche die Verfahren regeln. Die Prozedur sieht, an und für Sich, eine umfassende Bürger*innenbeteiligung vor, welche aber kaum dem entspricht, was wir uns vielleicht vor Corona vorgestellt hätten.

Klar ist: Die bisher "weiße Karte" der Bundesrepublik wird ab dem 30. September etwas bunter, nämlich wenn die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) infolge geologischer Auswertungen etwas mehr Farbe ins Spiel bringt. Somit werden die verschiedenen potenziellen Standorte vorstellbar, auch wenn noch unklar ist, ob Granit, Salz oder Ton als das am meisten geeignete "Wirtsgestein" herhalten wird.
Unser Bericht versucht etwas Licht ins Dunkel zu bringen und zur Diskussion beizutragen, die in den vergangenen Jahren angesichts eines gefühlten "Endes der Atomenergie" in Deutschland ziemlich zum Erliegen kam. Denn nichts ist vorbei und es ist nicht anzunehmen, dass ein tiefes strahlendes Loch so konsensfähig ist, wie der Ausstieg aus der Atomenergieproduktion.
Deutlich wird hingegen, dass sich hier ein tödliches Geschäftsmodell, sozusagen bis in die Ewigkeit, fortgesetzt sehen möchte. Und das die deutsche Wirtschaft auch bei viel politischem Gerede bis zum Sankt Nimmerleinstag von der mit Gewalt und gegen demokratische Grundsätze eingeführten Industrie profitieren wird. Trotz Widerstand, trotz Umweltzerstörung und trotz der Einsicht, dass der seit den 1960er Jahren verzapfte Mist nie aufhören wird zu dampfen: Die BASE will das alle mitmachen und dass die "gemeinsame Verantwortung" für die zukünftigen Generationen, durch ein tiefes demokratisches und geologisches Loch geregelt wird, dass wir, beziehungsweise "die Deutschen", dann 2521 zuschaufeln.

p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 115% }