Ein Jahr nach Moria-Brand kritisieren Hilfsorganisationen die neuen Lager

Ein Jahr nach Moria-Brand kritisieren Hilfsorganisationen die neuen Lager

Ein Jahr nachdem das größte Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln, das Lager Moria auf Lesbos abgebrannt ist kritisiert ein Zusammenschluss von 45 Hilfsorganisationen die neuen Lager. Die von der EU mit 250 Mio. Euro geförderten neuen Lager zielten darauf ab, die Bewegungsfreiheit der Migrant*innen einzuschränken und den Hilfsorganisationen den Zugang zu erschweren. Auf Samos soll das erste neue Lager bereits am 18. September eröffnet werden. Das griechische Migrationsministerium bezeichnet das neue Lager selbst als „geschlossenes Zentrum mit kontrolliertem Zugang“. Weitere solche Lager auf Lesbos und Chios sollen im nächsten Jahr fertig werden.

 

Der Asylpolitische Sprecher der Fraktion der Grünen/EFA im EU-Parlament, Erik Marquardt erklärte nach einem Besuch auf Lesbos, vor wenigen Wochen: „Im Lager Mavrovouni leben Tausende in Containern und Zelten, ohne fließend Wasser und Strom. Das Lager sollte eine Notlösung sein, aber existiert noch und wird sogar weiter ausgebaut. Die Geflüchteten können das von Stacheldraht und Mauern begrenzte Lager nur eingeschränkt verlassen. Die medizinische Versorgung ist miserabel. Den Kindern wird das Grundrecht auf Bildung verwehrt, weil sie keine Schulen besuchen können. Die Pressefreiheit wird aktiv durch die Behörden beschnitten und Journalist:innen an ihrer Arbeit gehindert.“

 

Zwei Drittel der Schutzsuchenden auf Lesbos kämen aus Afghanistan. Wegen der Machtergreifung der Taliban, sei es klar, dass sie ohnehin auf lange Zeit nicht abgeschoben werden könnten. Also müsse ihnen eine Alternative geboten werden.