Fatale Entwicklung nach Änderung des Pressekodexes: Durch Berichterstattung entsteht der falsche Eindruck Kriminalität würde überwiegend von Ausländern begangen

Durch Berichterstattung entsteht der falsche Eindruck Kriminalität würde überwiegend von Ausländern begangen

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neue deutsche medienmacher*innen

2017 wurde der Pressekodex geändert. Vorher sollte bei der Berichterstattung über Kriminalfälle die Herkunft von Tatverdächtigen nur genannt werden, wenn sie in unmittelbaren Zusammenhang mit der Tat stand, nun reicht ein „begründetes öffentliches Interesse“ aus, um die Herkunft zu nennen. Diese Änderung und wohl auch die Diskursverschiebung nach rechts hat gravierende Folgen, dass offenbarte kürzlich auch eine Studie des Journalismus-Forschers Thomas Hestermann. Nichtdeutsche Tatverdächtige sind anders als in der Realität in der medialen Berichtertsattung massiv überrepräsentiert. Hestermann fordert deshalb die Herkunft von Tatverdächtigen in der Regel nicht zu nennen. Für Widerspruch sorgt diese Position wiederum nicht nur bei Rechten, sondern z.B. auch beim Freiburger Juristen Christian Rath, der u.a. für die Badische Zeitung und die Taz schreibt. Dort erklärt er, es wäre eine „fatale Fehlentscheidung“ wenn Medien ausdrücklich Informationen weglassen, die große Teile des Publikums interessieren. Über diesen Streit und die Auswirkungen der beschriebenen Änderung der Medienpraxis haben wir mit Daniel Bax von den neuen deutschen Medienmacher*innen gesprochen. Dieses ist ein Netzwerk, das sich als Interessenvertretung für Medienschaffende mit Migrationsgeschichte versteht und für eine ausgewogene Berichterstattung eintritt, die das Einwanderungsland Deutschland adäquat wiedergibt.