Interview mit Doğan Akhanlı: "Die politische Gewalttradition in der Türkei hat auch mit ihrer Vergangenheit zu tun"

"Die politische Gewalttradition in der Türkei hat auch mit ihrer Vergangenheit zu tun"

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Dogan Akhanli 2018 in Freiburg
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Keine (all rights reserved)
Quelle: 
eigenes Foto, jk, rdl

Der Schriftsteller Doğan Akhanlı lebt seit langem im Deutschland, wird vom türkischen Staat aber noch immer wegen eines angeblichen Überfalls auf eine Wechselstube in Istanbul verfolgt. Angebliche Zeugen haben längst widerrufen und gesagt, dass sie von der Polizei zu ihren Aussagen gezwungen wurden. Trotzdem ließ ihn die Türkei über Interpol und mit der Warnung, er könne bewaffnet sein, vor gut einem Jahr festnehmen während der Schriftsteller in Granada Urlaub machte. Wie das mit Schriftstellern so ist, schrieb Doğan Akhanlı ein Buch darüber: Verhaftung in Granada, oder: Treibt die Türkei in die Diktatur? Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, das aus politischen wie literarischen Gründen wärmstens empfohlen wird. Im Interview spricht Akhanli unter anderem über die Tradition der Gewalt in der Türkei, die dazu führt dass zum Teil die gleichen Leute, die in der Zeit der Vorherrschaft des Militärs verfolgt wurden, nun unter Erdogan noch immer verfolgt werden.