Der EU droht neuer Impfstoff Ärger, diesmal mit Johnson & Johnson

Der EU droht neuer Impfstoff Ärger, diesmal mit Johnson & Johnson

Zunächst die gute Nachricht: Voraussichtlich wird der Impfstoff von Johnson & Johnson am heutigen Donnerstag von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA empfohlen und anschließend von der Kommission zugelassen werden. Der Impfstoff hat den Vorteil, dass nur eine Dosis bereits zum vollen Impfschutz führt.

 

Und nun die schlechte Nachricht: Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat Johnson and Johnson die EU-Kommission bereits vorgewarnt, dass es wie bei Astra-Zeneca Probleme mit der Auslieferung an die EU geben könnte. Es gebe Probleme mit der Versorgung mit Inhaltsstoffen und die Ausrüstung stehe „unter stress“ wird kolportiert. Vorgesehen war die Lieferung von 55 Millionen Dosen im 2. Quartal. Der Impfstoff wird in Belgien und in den Niederlanden produziert aber zumindest zum Teil in den USA abgefüllt. In den USA ist er bereits zugelassen. Die Konstellation erinnert an den Streit der EU-Kommission mit Astra-Zeneca. Astra-Zeneca soll an die EU bisher nur etwa 10 % der vereinbarten Menge fristgerecht geliefert haben, beliefert Großbritannien aber anscheinend ohne Abstriche. Das könnte sich nun mit Johnson & Johnson und den USA wiederholen. Dabei ist nicht ganz klar, woran es liegt, dass die EU faktisch das Nachsehen hat. Fakt ist, dass die EU bei des Bestellung und Zulassung später dran war und dass die EU teilweise härter als andere um den Preis der Impfstoffe verhandelt hat. Auch hielt sich die Kommission nicht daran, die Impfstoffe in der Reihenfolge zu bestellen, in der sie in die klinischen Tests gingen. Dabei sind die Länder der EU im weltweiten vergleich gegenüber den meisten ärmeren Ländern bei der Impfstoffversorgung noch immer privilegiert. Andererseits liegen innerhalb der EU auch einige der am härtesten betroffenen Länder.