Seit über einer Woche steigt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen stark an, zuletzt geradezu sprunghaft. Am Donnerstag wurden über 19 000 Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Die Inzidenz stieg auf 95 Fälle pro 100 000 Einwohner*innen in 7 Tagen. Einen Tag zuvor hatte die Inzidenz noch bei 85 gelegen. Offenbar hat der Umstand, dass der Staat die Kosten für anlasslose Schnelltests seit 18. Oktober nicht mehr automatisch übernimmt, keinen großen Effekt auf die Zahl der gemeldeten Infektionen. Es wurden auch über 100 neue Todesfälle gemeldet. Auch in einigen anderen europäischen Ländern steigen die Infektionen derzeit stark an. Dazu gehören Großbritannien, Belgien, Tschechien und Ungarn. In Polen hat sich die Zahl der Infektionen in einer Woche verdoppelt. Russland hat wegen Corona eine arbeitsfreie Woche verkündet. In Deutschland kann es aber keinen neuen Lockdown geben, denn mehrere Politiker*innen haben im August und September verkündet, dass ein Lockdown in Deutschland nicht nötig sein wird. Das haben sie übrigens auch schon vor einem Jahr gesagt.

Zum Anfang der Woche hatte Gesundheitsminister Jens Spahn noch empfohlen, dass der Bundestag die Feststellung einer epidemischen Notlage von bundesweiter Relevanz zum 25. November auslaufen lässt. Es könnte sein, dass das Parlament nun doch nochmal eine Verlängerung beschließt.