Chilenischer Neo-Nazi soll in Kolumbien an der Niederschlagung sozialer Proteste beteiligt sein

Chilenischer Neo-Nazi soll in Kolumbien an der Niederschlagung sozialer Proteste beteiligt sein

Nach Angaben des linken Nachrichtenportals amerika21 ist der chilenische Neo-Nazi Alexis López offenbar ein entscheidender Ratgeber bei der Bekämpfung des Generalstreiks in Kolumbien. Der ultrarechte Ex-Präsident Álvaro Uribe, der auch als Mentor des jetzigen Präsidenten Iván Duque gilt, hat in seinen Tweets die Proteste als „zerstreute molekulare Revolution“ bezeichnet. Er gebrauchte damit einen von Alexis López geprägten Begriff. Alexis López soll auch tatsächlich die Streitkräfte des Landes unterwiesen haben. Hinter der Wortschöpfung „zerstreute molekulare Revolution“ steckt eine Verschwörungstheorie, mit der die Proteste diffamiert werden. Demnach sind sie Teil eines Zerstörungsplanes, den bewaffnete Guerilla-Kräfte ausgeheckt haben. Damit wird die extreme Gewaltanwendung der Sicherheitskräfte in Chile und nun in noch größerem Maße in Kolumbien gerechtfertigt. Nach Informationen von Amerika21 wurden in Kolumbien seit Beginn des Generalstreiks 37 Menschen getötet. 87 Personen sind „verschwunden“. Nach Angaben der Organisation „Union für die Suche nach vermissten Personen“, UBPD Colombia werden seit dem 28. April sogar 379 Menschen in Kolumbien vermisst. Auf die Teilnehmer*innen von Protesten wurde unter anderem auch aus Hubschraubern geschossen. Anlass für die Proteste waren eine Steuerreform und eine sogenannte Gesundheitsreform, mittlerweile wird von Protestierenden auch eine Reform des Bildungssystems, das Ende der Polizeigewalt und insbesondere die Abschaffung der Spezialabteilung der Polizei Esmad gefordert. Obwohl die Regierung die Steuerreform mittlerweile zurückgenommen hat, gehen die Proteste weiter.