Nach verhinderter Abschiebung: Brutaler Polizeieinsatz in Ellwangen

Brutaler Polizeieinsatz in Ellwangen

Nachdem Bewohner der Landeserstaufnahmestelle Ellwangen in der Nacht zum Montag die Abschiebung eines jungen Togolesen verhindert hatten, kam die Polizei am heutigen Donnerstag in den frühen Morgenstunden zu einem Großeinsatz zurück. Dabei wurden laut SWR elf Bewohner und ein Polizist verletzt. Elf Leute seien angesichts der Polizei aus dem Fenster gesprungen - unklar ist, ob genau diese elf die Verletzten sind. Bewohner berichten, dass die Polizei bei dem Einsatz brutal und undifferenziert vorging: Die Türen der Zimmer seien nicht aufgeschlossen, sondern sofort mit dem Hammer eingeschlagen worden, den Bewohnern seien die Ausweise weggenommen worden, sie seien alle in Plastikhandschellen gelegt und auch zu Boden geworfen worden - nach der Ausweiskontrolle habe sich dann bei vielen sofort herausgestellt, dass sie gar nicht gesucht worden waren, worauf sie die Ausweise zurück bekamen und wieder freigelassen worden.

(CC)

Update: Laut Recherchen der taz wurde der bei dem Einsatz am Donnerstag leicht verletzte Polizist nicht durch Einwirkung Dritter verletzt. Auch hat sich die Behauptung, die Geflüchteten hätten sich bewaffnet oder bewaffnen 'wollen', auf taz-Nachfrage als herbeikonstruiert erwiesen: Gefunden worden seien laut einem Polizeisprecher lediglich "Gegenstände des täglichen Lebens, die auch als Schlagwerkzeuge eingesetzt werden können". Aus dem Fenster gesprungen sind offenbar nur zwei Geflüchtete.