Aus der Pressemitteilung "Alle Dörfer bleiben!", 21.07.2020: Braunkohleprotest: Ankett-Aktion im Morgengrauen - Widerstand gegen Abriss der L277 geht weiter

Braunkohleprotest: Ankett-Aktion im Morgengrauen - Widerstand gegen Abriss der L277 geht weiter

"Heute morgen haben sich Klimagerechtigkeitsaktivist*innen der Gruppe "Kein Grund Für Kohle!" auf der Landstraße L277 im Rheinland aneinander gekettet. Die Straße soll für die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II abgerissen werden. Für die Menschen in den bedrohten Dörfern ist die L277 der letzte "Schutzwall", der zwischen ihnen und den Kohlebaggern von RWE steht.

"Wir solidarisieren uns mit allen Menschen weltweit, deren Dörfer für Profitinteressen von Kohlekonzernen zerstört werden. Ob hier im Rheinland oder beispielsweise in Russland oder Kolumbien," sagt die Besetzerin Sabine Fuchs. "Das sogenannte Kohleausstiegsgesetz ist vollkommen inakzeptabel, es ist nicht kompatibel mit den Pariser Klimazielen und nichts weiter als ein Geschenk an die Kohlekonzerne. Die Dörfer verteidigen heißt auch die letzten Chancen auf eine klimagerechte Zukunft zu verteidigen," so Fuchs weiter.

Tatsächlich würde das Verbrennen der Kohle unter den Dörfern in der gegend die Verfehlung der deutschen Klimaziele um Hunderte von Millionen Tonnen CO2 festschreiben.

Bereits gestern gab es eine spontane Besetzung einer der Abrissmaschinen, die die Arbeiten für mehrere Stunden unterbrach. Auch am Sonntag gab es große Proteste im Rahmen der Demonstration von "Alle Dörfer bleiben". Neben dem Zusammenschluss der Umsiedlungsbetroffenen "Alle Dörfer bleiben" kämpft die Initiative " Menschenrecht vor Bergrecht" auch juristisch gegen die Zerstörung der Dörfer für die Förderung und Verstromung von Braunkohle durch RWE."