Brückelt die "Festung Europa" wirklich? (Radio RaBe)

Brückelt die "Festung Europa" wirklich? (Radio RaBe)

2022 wird die europäische Aussengrenze von Panzern, Roboter-Menschen und kybernetischen Hunden bewacht. Doch die Menschen hämmern weiter an die Mauern der Festung Europa – dieses Szenario beschrieb die britische Polit-Band Asian Dub Foundation vor über 10 Jahren, in ihrem Song „Fortress Europe“.
Und angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre, wird sie vielleicht sogar Recht behalten. Trotz vereinzelten, zaghaften Öffnungsversuchen setzt die EU weiterhin auf Repression, als Antwort auf die verstärkte Zuwanderung.
2015 war eine harte Bewährungsprobe für die Festung. Mit Militär und Polizei, mit Mauern, Stacheldrähten und sonstigen Zäunen, mit innereuropäischen Grenzkontrollen und harscher Ausschaffungspraxis versuchten die EU-Staaten, die Festung Europa zu verteidigen.
Mit mässigen Erfolg und... auf Kosten der Menschen.
2015 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, das die Festung Europa in ihren Grundfesten erschütterte, sagt Simon Sontowski, Migrations- und Grenzregimeforscher am Geographischen Institut der Universität Zürich. Sontowski ist am Samstag in Bern zu Gast, an der diesjährigen Tour de Lorraine.
Im Gespräch mit Wilma Rall von Radio RaBe aus Bern zieht er Bilanz und wagt einen Blick in die Zukunft der bröckelnden Festung Europa.