Die bosnische Regierung hat das Flüchtlingslager bei Vucjak im Norden des Landes räumen lassen. Unter Einsatz von Sonderkommandos der bosnischen Polizei wurden rund 350 Männer in eine neue Unterkunft bei Sarajevo gebracht. Nach Polizeiangaben verlief die Räumung reibungslos. Journalist*innen durften jedoch nicht dabei sein.

Die Bedingungen in dem Lager waren zuletzt menschenunwürdig gewesen. Die Geflüchteten hatten teilweise Zelte auf einer ehemaligen Müllhalde aufgebaut und waren nur sporadisch versorgt worden. Mit Beginn des Winters wurde zudem die Kälte zu einem großen Problem.

Wie es für die Geflüchteten weitergeht, ist allerdings unklar. Männer sollen nach Angaben der Gesundheitsministerin des Kantons künftig außerhalb von Bihac untergebracht werden. Viele der der Bewohner*innen des nun geräumten Lagers wollen allerdings im Norden des Landes nahe der kroatischen Grenze bleiben. Sie erhoffen sich dort bessere Chancen, es über die Grenze auf EU-Territorium zu schaffen. Menschenrechtsgruppen weisen allerdings seit langem darauf hin, dass die kroatische Grenzpolizei brutale und illegale Rückschiebungen vornimmt.