Boliviens Präsident fliegt nach Mexiko ins Exil

Boliviens Präsident fliegt nach Mexiko ins Exil

Boliviens Präsident, Evo Morales, ist nach Mexiko ins Exil geflogen. Die mexikanische Regierung hat ihm nach seinem Rücktritt vom Amt des Präsidenten politisches Asyl angeboten. Die körperliche Unversehrtheit des Ex-Präsidenten sei in Bolivien bedroht, so die mexikanische Begründung. Nach langen Protesten ist Evo Morales am Sonntag zurückgetreten und hat Neuwahlen angekündigt.

Er entschloss sich zu diesem Schritt, nachdem im ganzen Land Gouverneure und Bürgermeister ihre Ämter niedergelegt hatten und schließlich auch das Militär ihn dazu aufgefordert hatten. Ebenfalls am Sonntag veröffentlichte die Organisation Amerikanischer Staaten einen Bericht, in dem sie Wahlmanipulationen nicht ausschließen könne. Es könnte Unregelmäßigkeiten bei der elektronischen Übertragung der Stimmen gegeben haben. Außerdem sei die Auszählung der Stimmen für 20 Stunden ausgesetzt worden.

Morales hatte sich nach den Präsidentschaftswahlen am 20. Oktober zum Sieger ernannt. Da der Unterschied zwischen ihm und seinem Konkurrenten Carlos Mesa über 10 Prozent betragen haben soll, umging er die Stichwahl. Das werfen ihm Kritiker als unrechtmäßig vor.

Seitdem hat es in dem Land Proteste mit Verletzten gegeben. Protestierende griffen auch Angehörige der Regierung an. Deswegen verurteilen linke Regierungen und Politiker*innen rund um die Welt den erzwungenen Rücktritt Morales als Putsch. Andere werfen ihm vor, er klebe an der Macht. Morales hatte für eine vierte Amtszeit kandidiert, obwohl die Verfassung das nicht erlaubt.