Weitere Radikalisierung der 'Querdenken'-Szene: Bewaffneter Angriff auf Gegendemonstrant:innen

Bewaffneter Angriff auf Gegendemonstrant:innen

Polizei durchsucht Auto von Corona-Leuger:innen

Polizei durchsucht Auto von Corona-Leuger:innen
Polizei durchsucht Auto von Corona-Leuger:innen
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Quelle: 
JR Photography

Zu einem bewaffneten Angriff von mindestens zwei Teilnehmern des Autokorsos von Corona-Leugner:innen auf Gegendemonstrierende soll es letzten Dienstag, den 2. Februar, gegen 19:20 gekommen sein. Dabei soll in der Habsburger Str. Ecke Wölfinstraße ein erster Angreifer die Gegendemonstrant:innen zunächst bedroht und beleidigt haben. Ein weiterer Mann soll dann mit einer etwa 1 m langen und ca. 35 mm dicken Metall-/Alustange ausgeholt und bei dem voll durchgezogenen Schlag eine:n Gegendemonstrant:in nur knapp verfehlt haben. Der Angreifer soll kurz darauf über das von einer:einem Gegendemonstrant:in zurückgelassene Fahrrad gestolpert sein und hätte seinen Angriff dann nicht weitergeführt. Die Gegendemonstrant:innen seien gezwungen gewesen zu flüchten, um der unmittelbaren Bedrohung zu entkommen.

In dem Gedächtnisprotokoll einer:eines der Angegriffenen, das der Redaktion vorliegt, heißt es abschließend:

"Wir waren von der vorsätzlichen Gewaltbereitschaft, die von Mitfahrenden des Autokorsos ausging, total schockiert. Sehr erschreckend fanden wir, dass Personen sich im Querdenken-Umfeld scheinbar voller Rückendeckung sicher sein können, die das Ziel haben, Gegendemonstrant:innen anzugreifen. Hätte dieser Schlagstockhieb getroffen, wären schwerste Verletzungen nicht auszuschließen gewesen."

Der Autokorso von Corona-Leugner:innen startete etwa um 18:40 und war begleitet von Gegenprotesten und mehreren Blockaden und Blockade-Versuchen. Bei weiteren Konfliktsituationen soll ein scharzer Audi durch eine versuchte Straßenblockade gefahren sein, berichten Aktivist:innen auf Twitter. Eine Frau hätte später außerdem versucht Antifaschist:innen mit Pfefferspray anzugreifen. Diese war bei den 'Querdenken'-Protesten am 19. Dezember letzen Jahres bereits aufgefallen, weil sie einen Angriff auf als links gelesene Personen initiiert haben soll. Im Kontext der Gegenproteste gegen den Autokorso am letzten Dienstag wurden mindestens zwei Antifaschist:innen festgenommen. Festnahmen von aggressiven und gefährlichen Corona-Leugner:innen sind keine bekannt.