Demosanis Südwest:: Über 100 verletzte Antifa bei Protesten gegen nazistische Kleinstpartei in Ingelheim

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Über 100 verletzte Antifa bei Protesten gegen nazistische Kleinstpartei in Ingelheim

Das polizeiliche Einsatzkonzept hat es erneut möglich gemacht: Nicht nur wurden nach Berichten der Demosanis Südwest das Versammlungsrecht für eine Handvoll Nazis  der menschenfeindlichen Kleinstpartei 3. Weg - in Tradition der sog. Rudolf-Hess-Gedenkmärsche - mit Hundertschaften Polizei durchgesetzt.
Die antifaschistischen Gegendemonstrationen wurde von den bewaffneten Polizeikräften durchgeknüppelt und gepfeffert https://twitter.com/i/status/1295016907079262209 und https://twitter.com/i/status/1295098902312636418 Derartige geplante Einsatzkonzepte zum ultimativen Nazischutz sind in den Bundesländern der Ex BRD nach wie vor Standard der befehlgebenden Polizeidirektionen. Wenn dabei über einhundert Menschen vornehmlich mit Pfeffersray verletzt werden, ist neben der politischen Parteinahme für Nazidemos auch die inhärente Unverhältnismäßigkeit genauso offensichtlich wie auch die implizite Einprägung rechter, menschenfeindlichster Gesinnug bei den beamteten Einsatzkräften. Hier die DOKU der PM:

+++ 116 Verletzte, Polizei überrennt Verletztenablage +++

Ingelheim, 15. August 2020, Am heutigen Samstag hatte die ultra rechte Partei "Die Rechte" zur Demonstration in Ingelheim aufgerufen. Nur eine Hand voll folgte dieser Einladung.

Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. sicherte die Gegenproteste ab, an denen deutlich mehr Menschen teilnahmen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot um den Bahnhof Ingelheim im Einsatz. Bereits kurz nach Ankunft der gemeinsamen Zuganreise gingen die Beamtinnen mit Pfefferspray gegen Teilnehmende der Gegenproteste vor um diese zur Kundgebung in der Nähe des Bahnhofs zu treiben und sie dort geschlossen über den ganzen Nachmittag festzusetzen. Der Kundgebungsort war dafür bereits vorher mit Absperrungen präpariert worden. Im Verlauf dieser in Gewahrsamnahme setzte die Polizei mehrfach Pfefferspray und Schlagstock gegen Versammlungsteilnehmerinnen ein. Dabei überrannte die Polizei auch eine deutlich erkennbare Verletztenablage des Sanitätsdienstes, trat medizinisches Material durch die Gegend und bedrohte unsere Sanitätskräfte mit dem Schlagstock. Auch wenn sich die Polizei ansonsten unseren Einsatzkräften gegenüber weitgehend kooperativ zeigte, kritisieren wir diesen Angriff auf uns aufs Schärfste.

Insgesamt mussten unsere Sanitäterinnen heute 116 Verletzte versorgen, die Meisten aufgrund des Einsatzes von Pfefferspray (90 Versorgungen). Bemerkenswert ist die hohe Zahl von Panikattakten. Während eine LED Anzeige am Polizeifahrzeug dazu aufforderte 1,5 Meter Abstand zu halten, wurden der Raum für die Demonstrantinnen immer enger und die Brutalität der Polizeimaßnahmen trug zu Traumatisierungen bei, die von unserem Team für Psychosoziale Notfallversorgung behandelt werden mussten (12 Behandlungen). Wir zählten insgesamt 13 chirurgische Patient*innen und eine internistische Versorgung. Von einer hohen Dunkelziffer ist auszugehen.

 

Wir bedanken uns beim Deutschen Roten Kreuz, die mit mehreren Rettungswägen und einer Einsatzleitung vor Ort waren, für die gute Zusammenarbeit. Wir sind begeistert von der großen Solidarität und gegenseitigen Hilfsbereitschaft, die wir heute unter den Versammlungsteilnehmer*innen erfahren durften und ohne die die Verletztenversorgung deutlich schwieger geworden wäre.

Auf der Webseite lesen....

Siehe auch ZUsammenfassung https://www.mainzund.de/schwere-vorwuerfe-gegen-polizeieinsatz-in-ingelh...