AnwohnerInnen klagen gegen neues Flüchtlingswohnheim in Waiblingen

AnwohnerInnen klagen gegen neues Flüchtlingswohnheim in Waiblingen

In Waiblingen im Rems-Murr-Kreis soll ein neues Flüchtlingswohnheim eingerichtet werden. Gegen die Änderung des Flächennutzungsplan, die es ermöglichen würde etwa 75 Flüchtlinge in dem ehemaligen Büro und Lagerhaus unterzubringen wehren sich nun aber, auch juristisch per Widerspruch, direkte Nachbarn. Laut Waiblinger Kreiszeitung sehen die GegnerInnen des Projektes mit der Einrichtung der Sammelunterkunft die Gefahr von Drogenkriminalität, Überfällen, Übergriffen und Vergewaltigungen auf Waiblingen zukommen. Viele dieser GegnerInnen hätten ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen. Oberbürgermeister Andreas Hesky stellt sich gegen diese Panikmache:

Ich gehe davon aus, dass die Asylbewerber in ihren Ländern verfolgt wurden. Ein solches Heim ist nicht von vorneherein ein Pool des Bösen.“

Des Weiteren führt aus, dass Flüchtlinge Menschen wie andere auch seien: „Man sollte ihnen mit Toleranz und Gastfreundschaft begegnen. Solche Vorurteile passen nicht mehr in unsere Zeit und machen mich traurig.“ Sogar das örtliche Berufsbildungswerk hatten die unmittelbaren NachbarInnen des geplanten Flüchtlingsheims dazu aufgefordert, sich gegen das Projekt auszusprechen, dieses lehnte das aber ab. In fünf der sechs Großen Kreisstädte – in Backnang, Fellbach, Schorndorf, Weinstadt und Winnenden – befinden sich bereits Sammelunterkünfte, bei denen es keine Probleme gibt.

Derzeit leben im Rems-Murr-Kreis rund 670 AsylbewerberInnen. Die meisten kommen aus Afghanistan, Pakistan, dem Iran und dem Irak. Seit einigen Monaten kommen mehr Menschen aus Syrien und besonders aus Serbien und Mazedonien.