Amnesty International sieht im Austritt der Türkei aus Istanbul-Konvention eine Gefahr für Frauen und Mädchen

Amnesty International sieht im Austritt der Türkei aus Istanbul-Konvention eine Gefahr für Frauen und Mädchen

Amnesty International sieht im heute vollzogenen Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention ein erhöhtes Risiko von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Die Türkei habe die Uhr für Frauenrechte um zehn Jahre zurückgestellt, erklärte die Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation, Callamard. Mit dem Austritt steige die Gefahr wieder, dass Gewalttäter ungestraft blieben.

Der türkische Präsident Erdogan hatte den Schritt im März per Dekret verfügt, zum 1. Juli wurde er wirksam. Beobachter sehen in der Entscheidung ein Entgegenkommen Erdogans gegenüber konservativen und islamistischen Kreisen. Diese hatten den Austritt mit der Begründung gefordert, die Konvention schade der Einheit der Familie und fördere Scheidungen sowie Homosexualität.

Die Istanbul-Konvention des Europarats fordert von den Unterzeichnerstaaten, dass sie Maßnahmen gegen häusliche Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe sowie gegen weibliche Genitalverstümmelung ergreifen.