Tschetschenien: Amnesty International kritisiert neue Welle homophober Repression

Amnesty International kritisiert neue Welle homophober Repression

In der russischen Teilrepublik Tschetschenien fahren die Behörden offenbar eine neue Welle von Repression gegen homosexuelle Personen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte am gestrigen Montag, sie habe "glaubwürdige Information" erhalten, wonach mindestens zwei Menschen seit Dezember zu Tode gefoltert wurde.

Eine russischen Organisation für die Rechte homosexueller Personen habe Berichte überprüft und bestätigt, wonach die tschetschenischen Behörden rund 40 Menschen festgehalten, gefoltert und anderweitig misshandelt hätten. Sie hätten die Pässe mancher Personen zerstört, um sie an einer Flucht ins Ausland zu hindern.

Bei einer Welle von Repression gegen schwule oder vermeintlich schwule Personen im Jahr 2017 hatten die Behörden in Tschetschenien Dutzende Männer entführt, gefoltert und manche getötet. Laut der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa verweigert Russland die Mitwirkung an der Aufklärung dieser ersten Welle homophober Repression in Tschetschenien. Es habe keine Ermittlung gegeben und niemand sei für diese Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen worden.

Amnesty International ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Druck auf Russland in dieser Sache zu erhöhen.

(mc)