PKS 2011 in Freiburg: Ammans letzte Polizei-Statistik: Freiburg baut Spitzenstellung in Baden-Württemberg aus (2011)

Ammans letzte Polizei-Statistik: Freiburg baut Spitzenstellung in Baden-Württemberg aus (2011)

Mit einer Zunahme um 1049 Fälle (plus 4,1) auf 26.805 angezeigte oder (weniger) ermittelte Strafftaten weist die polizeiliche Statistik in 2011 einen neuen Höhepunkt aus die absolute Spitze im Ländle Ranking und für Freiburgs Geschichte . Mit 11.957 Fällen je 100.000 Einwohnerinnen liegt Freiburg unangefochten in Baden-Württemberg vorne (die nächsten kommen auf knapp über 9000).
Da aber - bezogen auf den Wohnsitz - 35 % aller ermittelten "Täter/innen" gar nicht aus Freiburg kommen, sondern wegen der Eventeinzugfunktion, die Masse aus den Umland kommt von Lörrach/Waldshut bis in den Ortenaukreis ist dies eher eine Frage der Sichtweise. Da zugleich die in Freiburger Gemeldeten auch ausserhalb Freiburgs gar nicht so auffällig werden, zahlt das Party - und Event-Metropölchen für seinen Ruf eben nur seinen Preis für den Reibach in den Kassen der Grundeigentümer und Gastronomen des Eventtourismus.

  • Unklar bleibt jedoch was die Zunahme qualitativ zu bedeuten hat: unter den Delikten die vermehrt zur Anzeige kamen, rangiert z.B. die Beleidung mit der Zunahme von 236 Fällen absolut und relativ (plus 24,1 Prozent) ziemlich vorne (Anteil an derZunahme: 22,5 %) Da bei "Beleidigung" ein hoher Prozentsatz von Polizeibeamten selbst in eigener Sache gestellt wird, ist diese Zunahme mit hohen Fragezeichen zu versehen.
  • Ähnliches geht bei der Zunahme der absoluten Zahl der leichten Körperverletzungen um 320 (plus 11,9 Prozent, ihr Anteil an der Gesamtzunahme der Straftaten: 30,2 Prozent). Ob sie aus der erhöhten Kontrolltätigkeit z.B. im Bermudadreyeck resultierte ist letztlich offen. Denn: Namentlich nicht im BemudaDreyeck (minus 1,4% ) aber auf den Zu- und Abwegen der Eventmetropölchen in Richtung Johanniskirche, Bahnhof und Sedanquartier werden 1215 oder 36,5 Prozent aller in Freiburg auftretenden Gewaltatdelikte 2011 begangen.
  • Den Rest der Zunahme machen angezeigte, einfache Klaus plus absolut 695 oder 11,9 Prozent auf 11.009 Fälle aus. Darunter waren auch 250 zusätzlich Fahrradsklaus. Diese einfachen Klaus liegen aber immer noch unter dem Niveau von 2007 und 2008. Der Anteil von 66,35% an der Zunahme aller polizeilich registrierten Delikte ist zwar enorm, wobei schwerere Formen wie Wohnungseinbrüche jedoch gleichzeitg rückläufig sind.

Anders ausgedrückt: die vermeintliche Kleinkriminalität steigt und sie wird am wenigsten aufgeklärt !

Der vor über acht Jahren nach Freiburg entsandte Polizeidirektor Amman, der im Herbst in die Pension geht, legte damit die schlechtetste Bilanz seiner Zeit vor, Papstbesuchsbelastung und Sicherheitsverwahrte Peronenüberwachug inklusive. Um ca. 22 % soll die polizeilich Arbeitsbelastung in Freiburg über dem Niveau in Baden-Württemberg liegen. Streife soll folglich nur auf Anforderung gefahren werden. Abhilfe ist nicht in Sicht.
Vorgetragen hat PKD Amman das Ganze am Montag im gemeinderätlichen Hauptausschuss unter Dankesbezeugungen aller Gemeinderäte mit vorsichtiger Kritik von M.Moos, C. Mc Cabe und leise-krytisch von M. Viethen. Schaubilder zu angeblich politisch motivierter Kriminalität, der (Gewalt-)Stadtteilbelastung aber auch der auf Grundlage der Ankündigung die Residenzpflicht abzuschaffen 60 %-ige Rückgang der nur von Ausländern begehbaren Delikten behandelte der Polizeidirektor als spezielles Herrschaftswissen. Es lag dem Geminderat entweder nicht vor bzw. wurde nicht oder falsch erwähnt (Schwarzfahren).
Unser Vorschlag: Hört mit den dusseligen Demoauflagen und polizeilichen Begleitungen auf!!!! Alle Demotage frei für die Polizei (kmm 25.6.12)