AKW Fessenheim: Gefahrzeitverlängerung um 10 Jahre beschlossen?

AKW Fessenheim: Gefahrzeitverlängerung um 10 Jahre beschlossen?

Französische Medien melden aktuell, dass Reaktorblock 1 des AKW Fessenheim weitere zehn Jahre am Netz bleiben darf. "Die Atomaufsichtsbehörde dürfte in den nächsten Tagen grünes Licht für den Weiterbetrieb geben, hieß es am Donnerstag auf der Website der Tageszeitung "Le Figaro", die sich auf den Kontrollbericht der Behörde beruft. Immer mehr französische, deutsche und schweizer Gemeinden haben sich in den vergangenen Wochen für eine Stilllegung der beiden Reaktoren und gegen eine Gefahrzeitverlängerung ausgesprochen.

Die Umweltbewegung dies- wie jenseits des Rheins - BUND CSFR . fragt sich zunehmend:"Wer kontrolliert in Sachen Atom die einseitigen und befangenen Kontrolleure?"

Die "Kontrolleure" sind immer auch Teil der unkritischen französischen "Atom-Eliten" und nicht neutral. Es gibt in Frankreich eine Atomallianz aus Parteien, Gewerkschaften, Regierung, Teilen der Medien und den Technokraten. Teil dieser Atomallianz sind auch die Kontrollbehörden.
Es geht den Behörden in Fessenheim darum, einen Dammbruch zu verhindern. Nicht etwa einen Dammbruch des höher gelegenen Rheinkanals, der das nicht erdbebensichere AKW überfluten könnte. Die Angst der Atomeliten ist die Angst vor einem Dammbruch der öffentlichen Meinung, auch in Frankreich. Nicht nur in Deutschland, der Schweiz und Italien, sondern auch in Frankreich sind nach Fukushima immer mehr Menschen gegen die gefährliche Nutzung der Atomenergie.

Um so wichtiger ist der grenzüberschreitende Protest gegen das alltersschwache AKW. Jetzt am Sonntag, den 26. Juni 2011 um 14 Uhr wird das AKW Fessenheim umzingelt: Trinational, selbstbewusst und gewaltfrei! Überlegungen der Préfecture de Colmar, vor der Aktion einzelne Brücken zu sperren sind uneuropäisch und nicht akzeptabel.

/Jean Jacques Rettig (CSFR), Axel Mayer (BUND Regionalverband)/