Punkt 12 (#29) Freitag 08. August

Punkt 12 (#29) Freitag 08. August

Nachfolge zu "22033. Doch lieber Autofahren?"

Anmod:

Im April haben die Freiburger Verkehrsbetriebe Überwachungskameras
in 10 Straßenbahnen installiert, um dem Vandalismus Herr zu werden.
Momentan läuft die Evaluation dieses Pilotprojekts. Wir fragten Andreas
Hildebrandt, den Pressesprecher der VAG, nach den bisherigen
Ergebnissen der Evaluation

Abmod:

Geteilte Meinungen also zur Videoüberwachung in den Straßenbahnen.
Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Umfragen in fragwürdiger Form
gehalten waren. Außerdem haben sich die Freiburger Verkehrsbetriebe
gegenüber der Öffentlichkeit mehrfach auf die angebliche Zustimmung
durch die Freiburger Datenschutzbeauftragte berufen, die dies jedoch
gegenüber Radio Dreyeckland dementierte.

Überleitung zu Teil 2:

Ob nun zu viele kritische Stimmen die VAG dazu bewogen haben, ihre
aktuellen Überwachungspläne im öffentlichen Raum lieber unbemerkt zu
verwirklichen, bleibt unklar. Wir haben versucht, mehr darüber
herauszufinden. Den zweiten Teil des Interviews mit VAG-Sprecher
Hildebrandt hört ihr nach dem nächsten Song. 

Die
VAG Freiburg plant, die Bilder ihrer Verkehrsüberwachungskameras
künftig aufzuzeichnen und zur Kriminalitätsbekämpfung zur Verfügung zu
stellen. Damit wird bald ein großer Teil der Freiburger Innenstadt
komplett überwacht sein.

Anmod im Interview

Abmod:

Soweit Andreas Hildebrandt von den Freiburger Verkehrsbetrieben. Einige kritische Punkte bleiben:

Zum Schutz der Haltestellen und Fahrkartenautomaten sollen
sämtliche PassantInnen unter Generalverdacht gestellt werden - trotz
offener Kosten und äußerst unklarer Erfolgsaussichten. Die anderen tun
es ja auch.

Der betriebsinterne Datenschutzbeauftragte der VAG hat offenbar
kein Problem damit, dass Menschen in der ganzen Innenstadt mit Kameras
verfolgt und herangezoomt werden können. Eine Kontrolle der
Kontrolleure ist nicht vorgesehen, wir sollen den zuständigen Stellen
einfach vertrauen.

Nicht zuletzt entsteht der Eindruck, eine breite gesellschaftliche
Debatte soll vermieden werden. Das fast schon heimliche Vorgehen der
VAG wird damit begründet, dass die Speicherung der Bilder noch gar
nicht begonnen habe. Erfahrungsgemäß ist es dann jedoch zu spät.